Badminton-Regeln: Zählweise, Einzel, Doppel & mehr

Dank der Badminton-Regeln behalten Spieler und Schiedsrichter in diesem dynamischen Sport stets den Überblick. Auf ihrer Basis werden Fehler erkannt, Punkte gezählt und am Ende der Sieger ernannt. Doch dazu musst du erst einmal die wichtigsten Regeln vom Badminton kennen.

Wir haben uns an einer vereinfachten Anleitung versucht. Je nach Spielweise (Schule, Verein, Turnier) können diese Badminton-Regeln etwas abgewandelt sein. Weshalb sich unsere Auflistung auf den Kern bezieht. Anschließend klären wir dann noch die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema.

Badminton-Regeln vereinfacht

Badminton Schläger mit Feder-Bällen


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Die 8 wichtigsten Badminton-Regeln

Um es simpel zu halten, beziehen sich die folgenden Badminton-Regeln auf die Einzel-Variante. Jene Unterschiede zum Doppelspiel erklären wir weiter unten im Text.

  1. Der Aufschlag muss diagonal in das gegnerische Aufschlagfeld geführt werden. Wichtig ist dabei der Winkel des Schlägerkopfes. Dieser muss unterhalb der Taille und der Schlaghand liegen, wenn der Ball darauf trifft. Beide Spieler müssen sich im jeweiligen Aufschlagfeld befinden, wenn die Angabe startet.
  2. Bei geradem Punktestand schlägt der Spieler von rechts auf. Ein ungerader Stand zwingt ihn auf die linke Seite. Der „Schlagabtausch“ erfolgt so lange bis der Schiedsrichter einen Punkt oder Fehler anerkennt.
  3. Was die Zählweise betrifft, so wird heute überwiegend nach dem Regelwerk der International Badminton Federation (IBF) gespielt. Sie nennt sich „Rallypoint-Zählweise“ und gilt seit dem 6. Mai 2006. Hierbei erfolgt die Punktevergabe nach jedem Ballwechsel. Ziel ist es 21 Punkte zu erreichen.Es muss jedoch bei Satzende ein Abstand von mindestens zwei Punkten bestehen. Ein Ergebnis von 21:20 ist also nicht möglich und es muss weitergespielt werden. Steht es 29 Punkte für beide, so entscheidet aber der 30. Punkt endgültig über den Sieger des Satzes. Spätestens jetzt ist die Verlängerung beendet.Wer zwei Gewinnsätze verbuchen kann, hat das Spiel für sich entschieden.
  1. Um den ersten Aufschlag und die Seitenwahl zu bestimmen, legt der Schiedsrichter den Federball auf die Netzkante. Dieser fällt zu einer Hälfte und deren Spieler darf die Seite bzw. den Aufschlagenden ernennen.Der Seitenwechsel erfolgt nach jedem vollen Satz mit 21 Punkten. Wird ein dritter Satz benötigt, gibt es einen extra Seitenwechsel bei 11 Punkten. Somit erfolgt der Badminton-Seitenwechsel bis zu viermal in einer Partie.
  1. Als Fehler (und somit ein Punkt für den Gegner) gilt folgendes:
  • Wenn das Badmintonnetz von etwas anderem als dem Ball berührt wird.
  • Wenn der Aufschlag danebengeht und der Ball auf dem Boden landet.
  • Wenn der Ball außerhalb des Spielfelds landet.
  • Wenn der Ball unter oder durch das Netz gespielt wird.
  • Wenn dem anderen Spieler keine korrekte Annahme des Balles gelingt.
  • Wenn der Ball zweimal von einem Spieler in Folge berührt wird.

Abgesehen von diesen feststehenden Fehler-Regeln, darf der Schiedsrichter nach eigenem Ermessen entscheiden.

Wenn sich ein Spieler falsch auf dem Feld positioniert hat, muss er dies unverzüglich korrigieren. Positionsfehler erzeugen weder einen Punkt noch das Aufschlagsrecht für die andere Mannschaft.

Badminton-Grundregeln

Den Federball gibt es aus Enten bzw. Gänse-Federn oder aus Nylon

  1. Auch für die kurzen Pausen existieren Badminton-Regeln. Sobald eine Partei während des Satzes mit 11 Punkten führt, kommt es zu einer einminütigen Unterbrechung. In dieser Zeit dürfen die Spieler das Feld nicht verlassen. Zwischen den Sätzen legen die Spieler zwei Minuten als Pausen ein. Hier dürfen sie sich frei bewegen und auch das Spielfeld verlassen.
  1. Die Wiederholung beim Badminton tritt äußerst selten sein. Diese Entscheidung liegt im Ermessen des Richters und bezieht sich auf alle unvorhersehbaren Ereignisse. Dies kann schon der Fall sein, wenn jemand laut schreit oder anderweitig für Ablenkung sorgt. Da dies nicht die Schuld der Spieler ist, kommt es zur Wiederholung. Das gilt bspw. auch dann, wenn der Aufschlag erfolgt, aber der Annehmende noch gar nicht bereit dazu war.
  2. Das Spielfeld misst laut Badminton-Regeln exakt 13,0 x 5,18 Meter (Länge x Breite). Beim Doppel sind die Außenlinien mit einzubeziehen, wodurch eine Breite von 6,10 Metern entsteht. Abseits der Feldgröße muss eine Netzhöhe von 1,55 Meter beachtet werden. Seine Spannung wird so festgelegt, dass es mit 1,52 Meter in der Mitte leicht durchhängt. Das Badminton-Netz ist genau 76 cm breit.

Badminton-Regeln: Einzel vs. Doppel

Nun zur versprochenen Unterscheidung beim Badminton-Doppel. Hierbei gilt es zwei Abweichungen zu beachten:

  1. Die Spielfeldfläche verändert sich. Durch den größeren Platzbedarf, erweitern sich die erlaubten Zonen. Grundsätzlich ist nun mit den äußeren Linien zu spielen. Auch die Aufschlag-Eingrenzung verschiebt sich. Der Ball muss nun vor der hinteren Aufschlaglinie im Spielfeld landen.
  2. Beim Aufschlag sind nun abwechselnd mehr Spieler involviert. Damit verändert sich ebenso die Zählweise. Die Reihenfolge für den Aufschlag sieht so aus:
  • Es beginnt der ermittelte Aufschläger zum Einstieg in das Spiel.
  • Nun ist der Partner des Rückschlägers an der Reihe.
  • Gefolgt vom Partner des Aufschlägers.
  • Abschließend der erste Rückschläger.
  • Um wieder beim ersten Aufschläger zu beginnen.

Es bietet sich an die Positionen laut und deutlich vor Spielbeginn zu vergeben. Während des Spiels sollte einer den aktuellen Punktestand nach jeder Veränderung kommunizieren (falls kein Schiedsrichter anwesend ist). Wenn die aufschlagende Partei den Ballwechsel gewinnt, bleibt sie mit dem Aufschlag an der Reihe. 

Badminton-Regeln für Kinder und Erwachsene


Häufig gestellt Fragen zu den Badminton-Regeln:

Hiermit ist immer noch nicht alles geklärt, was die Badminton-Regeln betrifft. Wir fassen noch die wichtigsten Fragen und Antworten (FAQ) zusammen.

Welche Begriffe sind beim Badminton wichtig?

Vom Schiedsrichter und was den Spielverlauf selbst betrifft, können einige Begriffe im Laufe des Spiels vorkommen. Diese erklären wir nun.

  • Drop: Ein steiler Fall des Balls direkt hinter dem Netz auf den Boden.
  • Smash: Starker Schmetterball der mit hoher Geschwindigkeit zu Boden geht.
  • Clear: Ein Ball der im hohen Bogen über das gesamte Feld bis an die gegnerische Grundlinie fliegt.
  • Drive: Ein nahezu waagerecht fliegender Ball in Netzhöhe.
  • Cross: Ein diagonal zur Seitenlinie fliegender Ball.
  • Longline: Dieser Ball bewegt sich parallel zur Seitenlinie.

Welche Eigenschaften hat der Federball?

Für offizielle Turniere legt der Veranstalter die Regeln fest. Es kann von einem ca. 5 Gramm schweren Ball ausgegangen werden. Seine Federn bestehen aus echten Gänse- oder Entenfedern. Alternativ werden günstigere Nylonbälle gespielt.

Am Kork erkennst du die Geschwindigkeit. Grün steht für einen langsamen Ball. Blau bewegt sich mittelmäßig schnell und rote Federbälle dienen sehr dynamischen Partien.

Woraus besteht der Badminton-Schläger?

Den Badminton-Schläger wird auch als Racket bezeichnet. Man unterteilt ihn in diese Bereiche:

  • Griff
  • Schaft
  • Hals
  • Schlägerkopf
  • Sweet Spot

Jeder davon ist anders beschaffen und es gibt verschiedenste Ausführungen. Wenn du einen Schläger in die Hand nimmst, kannst du dessen Balance fühlen. Damit wird der Schwerpunkt bezeichnet, welcher ausgewogen, kopflastig oder grifflastig sein kann. Liegt der Fokus auf dem Schlägerkopf, so können mit ihm besonders schnelle und harte Bälle geschlagen werden. Schwere Griffe ermöglichen hingegen mehr Präzision.

Der nächste Punkt spricht die Flexibilität des Schlägers an. Meistens werden hier drei Stufen unterschieden, es existieren aber auch bis zu sieben davon. Ein flexibler Schläger erlaubt eine bessere Beherrschung. Bälle die von ihm abprallen besitzen weniger Tempo. Ein steifer Schläger eignet sich besser für die Offensive und einen schnellen Spielstil. Mehr dazu hier: Badminton Schläger Test & Vergleich

Wann gibt der Schiedsrichter die rote Karte?

Ähnlich wie beim Fußball, darf auch der Badminton-Schiedsrichter verschiedene Karten verwenden. Kommt es bspw. durch einen Sportler zur bewussten Spielverzögerung, erteilt man ihm die gelbe Karte. Unsportliches Verhalten sollte sich nicht wiederholen. Denn dann besitzt der Richter die Möglichkeit eine rote Karte zu erteilen. Allerdings wurde der Spieler bis dato schon mehrfach verwarnt und auf seine Fehler hingewiesen.

Zusätzlich erlauben die Badminton-Regeln die schwarze Karte. Damit ist der Spieler endgültig disqualifiziert. Zum Austeilen der schwarzen Karte muss Rücksprache mit dem Referee gehalten werden. Abschließend noch ein Video welches wir auf Youtube gefunden haben:

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Stefan Hilgers