Tischtennis-Regeln für Einzel, Doppel, Aufschlag & mehr

Tischtennis scheint keine sehr komplizierte Sportart zu sein. Zwei oder auch vier Personen, stehen sich gegenüber. „Einzel“ oder „Doppel“ nennt man das. Nach dem Aufschlag erfolgt ein Ballwechsel, bis eine Seite den Fehler begeht, sodass die andere punktet. Doch ganz so simpel ist es dann doch nicht. Es gibt verschiedene Tischtennis-Regeln, je nachdem wo und wie gespielt wird.

Tischtennis-Regeln Aufschlag & Annahme

Wir erklären die wichtigsten Tischtennis Regeln

Wir versuchen etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Dabei beginnen wir mit den Regeln zum Aufschlag, der Annahme und was bei Netzberührung geschieht. Anschließend folgt eine Unterscheidung der Spielformen Einzel und Doppel.


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Tischtennis-Regeln: Der Versuch einer Kurzfassung

Ende des 19. Jahrhunderts, so besagen es die Aufzeichnungen, wurde Tischtennis erstmals in England gespielt. Umgangssprachlich nennen wir es „Ping Pong“, obwohl es sich dabei um eine eingetragene Handelsmarke handelt. Deshalb darf bei offiziellen Veranstaltungen nur von Tischtennis gesprochen werden.

Das Spiel auf der mattgrünen bzw. mattblauen Platte gewann schnell an Beliebtheit. Heute existieren diverse Turnierformen. Womit sich auch die Tischtennis-Regeln nicht immer gleichen. Einzig beim Ball herrscht eine Meinung vor. Er muss einen Durchmesser von 40 mm besitzen und ist aus Plastik oder Zelluloid gefertigt.

Tischtennis-Regeln: Der Aufschlag

Wer den Aufschlag hat, platziert den Ball auf seiner geöffneten Handinnenfläche. Er wird senkrecht nach oben geworfen, wobei er mindestens 16 cm in die Höhe fliegen muss. Erst wenn der Ball herabfällt, darf der Spieler den Ball mit seinem Schläger berühren. Seinen Erstkontakt findet der Ball auf der eigenen Hälfte.

Weiter geht es mit einem Sprung über das Netz, gefolgt von einer Berührung der gegnerischen Seite. Er darf auch die Tischkante berühren. Beim Aufschlag ist es untersagt, den Ball in irgendeiner Weise vor dem Blick des Gegenspielers zu verstecken. Dasselbe gilt für die Schiedsrichter und dessen Assistenten.

Wenn beim Aufschlag eine Netzberührung stattfindet, ergibt sich daraus kein Fehler. Der Spieler wiederholt lediglich seine Angabe. Sollte der Ball jedoch in das Feld des Aufschlägers zurückfallen, erhält sein Gegner einen Punkt.

Tischtennis-Regeln: Die Annahme des Balls

Die Gegenseite lässt den Ball einmal bei sich aufkommen, bevor zum Schlag ausgeholt wird. Hierbei gilt die gesamte Fläche, einschließlich der weißen Umrandung. Auf diese Weise erfolgt ein fortwährender Ballwechsel.


Die Fehler beim Tischtennis

Ob Anfänger oder Profi, die Tischtennis-Regeln verbieten bestimmte Situationen. Besser gesagt, der Ballwechsel endet in diesem Moment und es kommt zur Punktvergabe. Folgende Fehler gilt es zu vermeiden.

  • Wenn der Ball zweimal oder öfter die eigene Tischplatte beim Aufschlag berührt.
  • Wenn der Ball mit dem Schläger, Körper oder der Kleidung berührt wird, bevor dieser einmal auf der Hälfte aufspringen kann. Dies wird als „Flugball“ bezeichnet.
  • Wenn der Ball bewusst mehrmals mit dem Schläger in Kontakt kommt.
  • Wenn der Ball mit der zweiten, freien Hand berührt wird.
  • Wenn der Ball vor der Sicht des Gegenspielers verdeckt wird.
  • Wenn einer der Spieler den Tisch verschiebt.

Kommt es zu einem Fehler, so erhält der Gegner einen Punkt. Der Schiedsrichter kann ebenfalls den Ballwechsel beenden. Was bspw. dann der Fall ist, wenn er den Kontrahenten ein Zeitspiel unterstellt. Dabei versucht keiner ernsthaft einen Punkt zu erzielen.


Tischtennis-Regeln: Punkte, Satz & Sieg

Ziel beim Tischtennis ist es solange zu spielen, bis ein Teilnehmer bzw. Team 11 Punkte erzielt hat. Wobei dabei ein Mindestabstand von 2 Punkten bestehen muss. Bei einem Gleichstand von 10:10, ist also nicht bei 11 Punkten Schluss, sondern frühestens mit 12 Punkten auf einer Seite.

Wichtig: Das Aufschlagrecht entscheidet der Schiedsrichter zunächst durch Münzwurf. Danach wechselt es alle zwei Punkte. Ab einem Zwischenstand von 10:10, erfolgt der Wechsel nach jedem Punkt.

Gespielt wird in mehreren Sätzen und nach jedem davon, tauschen die Spieler ihre Seiten. Die Tischtennis-Regeln legen dabei fest, ob 3 oder 4 Gewinnsätze zum Sieg notwendig sind. Man spricht hier auch vom „Best of Five“ oder „Best of Seven“.

Tischtennis-Regeln Kurzfassung


Tischtennis-Regeln: Das Doppel

Soweit so gut, aber beim Doppel wird es etwas komplizierter. Auch hier geben die Tischtennis-Regeln ganz klar vor, was erlaubt ist und was nicht. Abgesehen von den Grundregeln wie beim Einzel-Tischtennis, müssen die Spieler noch das hier beachten:

  • Der Aufschlag muss diagonal erfolgen. Alle Spieler schlagen stets rechts auf und der Ball muss im linken Feld der Gegenseite landen.
  • Nun müssen die Spieler immer abwechselnd den Ball schlagen. Niemand darf ihn zweimal am Stück mit dem Schläger berühren.

Ansonsten endet der Ballwechsel nach denselben Regeln, wie wir sie oben beschrieben haben.

Technische Details der Spielgeräte

Abschließend wollen wir noch die Spielgeräte und deren Vorschriften beleuchten. Denn auch deren Einhaltung ist Teil der Tischtennis-Regeln.

Der Tisch

Für Wettkämpfe sind nur Tischtennisplatten mit 2,74 x 1,525 Metern zugelassen. Also 9 x 5 Fuß. Die Höhe der Spielfläche muss genau 76 cm betragen. Sie darf also nicht zu Gunsten eines größeren Spielers angepasst werden. Das Material der Oberfläche ist flexibel wählbar. Jedoch muss ein Ball, den man aus 30 cm Höhe fallen lässt, zwischen 22 und 25 cm hochspringen. Auf dem Tisch befindet sich eine 3 mm breite Mittellinie, um die Spielfelder halbieren. Weitere Details finden sich in der englischen DIN EN 14468.

Der Schläger

Beim Tischtennisschläger lassen die Regeln viele Möglichkeiten zu. Durchgesetzt hat sich eine ovale Form, bestehend aus mehrfach geleimten Holzschichten. Für die Furniere verwenden die Hersteller wahlweise Kevlar, Fiberglas oder Karbon. Hinzu kommen verschiedene Griffformen wie konisch, konkav, gerade oder anatomisch. Ebenfalls wird zwischen der Shakehand-Version und der Bezeichnung „Penholder“ unterschieden.

Eine Seite zeigt Rot, die andere Schwarz. Diese optische Hilfe erleichtert es dem Gegenspieler und Schiedsrichter, die Drehungen besser wahrzunehmen. Hinsichtlich der Flugeigenschaften des Balls, können die Materialien unter der Gummioberfläche viel bewirken. Das Gummi selbst kann glatt oder genoppt sein.

Der Tischtennis-Ball

Hier kommt Zelluloid oder ein ähnlicher Kunststoff zum Einsatz. Sein Durchmesser beträgt stets 40 mm und er verfügt über einen hohlen Innenraum. Er muss um die 2,7 Gramm wiegen, wobei ein wenig Spielraum zugelassen ist. Man unterscheidet zwischen den günstigeren Trainingsbällen und den teureren Matchballen.

Das Spielfeld um den Tisch

Um den Spielern ausreichend Bewegungsraum zu geben, schreiben die Tischtennis-Regeln auch hier exakte Maße vor. Beim Weltverband ITTF heißt es dabei, dass der Spielraum 14 Meter lang und 7 Meter breit sein muss. Die Raumhöhe muss mindestens 5 Meter betragen. Turniere im Rahmen deutscher Meisterschaften, geben ein Feldmaß von 12 x 6 x 4 Metern vor.


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Stefan Hilgers